Brokkoli Nahaufnahme Mitte Juli

Gartenrundgang Gourmetbauer — Mitte Juli 2016

Im Monat Juli diesen Jahres ist es tatsächlich nach wochenlangem Warten passiert: Der Sommer ist da! Und so haben eigentlich alle Kulturen im „Selbstversorgergarten“ einen riesigen Schritt nach vorne getan. Aber beginnen wir der Reihe nach, von links nach rechts, den Beeten entsprechend. Die Lage der einzelnen Beete findet sich hier (Lageplan der Beete), die dort angebauten Kulturen inkl. der Gemüsesorten finden sich hier (Bepflanzungsplan der Beete).

Beete 1a und 1b

Auf Beet 1a und 1b stehen die Miniaturtomaten in Misckultur mit Auberginen und Paprika. Eingefasst ist diese Mischkultur auf der linken Seite von noch ganz kleinen, vor wenigen Tagen gepflanzten blauen Kohlrabi der Sorte ‚Azur Star‘. Auf der rechten Seite steht Pflücksalat ‚Amerikansicher Brauner‘ sowie noch ein paar einzelne Salatpflanzen unterschiedlicher Sorten, die ich aus überaltertem Schnittsalat gewonnen habe. Mal sehen, ob die direkt in Blüte gehen oder für mich noch als Salatkopf verwendbar sind.

Tomaten, Auberginen, Paprika und Salate Mitte Juli

Tomaten, Auberginen, Paprika und Salate Mitte Juli

Die Tomaten kommen erfreulich gut und hängen voll mit grünen Früchten, rote konnte ich bisher noch nicht ausmachen. Ich bin sehr gespannt auf den Geschmack, die Sorte kenne ich noch nicht. An den vier Auberginenpflanzen hängen bislang (insgesamt!) nur zwei sehr kleine Früchte, zudem diverse Blüten. Das Problem bei den Auberginen und auch bei den Paprika — die auch nicht viel weiter sind — ist, dass sie arg verbrannt waren. Ich hatte im Frühling einen Folientunnel über das Beet gebreitet. Trotz Öffnung des Tunnels an beiden Enden wurde es so heiß, dass Verbrennungsschäden auftraten. Interessanterweise hat es den Tomaten aber gar nicht geschadet. Ich habe mich vorerst dazu entschieden den Folientunnel nur noch im Winter zu verwenden. Erste Versuche dazu folgen im kommenden Winter mit Salaten.

Der Pflücksalat ist sehr ergiebig und wächst deutlich schneller, als wir mit dem Essen nachkommen. Geschmacklich und von der Textur her kommt er nicht an die Romanasalatherzen heran, die wir im Juni / Anfang August reichlichst vertilgt haben. Er hat aber den Vorteil, dass er extrem ergiebig ist, da man nicht so viel Blätter verwerfen muss, wie beim Romanasalat, er ist zudem mit seinen rostbraunen Sprenklern optisch sehr ansprechend und man muss ihn praktisch nicht waschen, da keine Erde hochspritzt.

Beete 2a und 2b

Auf Beet 2a steht mittig der bunte Mangold. Ich hatte die vorgezogene Mischung nochmals ausgelesen auf gelbe, rote und rosa Pflanzen, da mir die grün/weißen zu langweilig erschienen. Geerntet haben wir den Mangold bislang nur einmal, er gehört aber zu den Gemüsen, bei denen man erfahrungsgemäß nicht mehr nachkommt mit der Ernte, wenn es erstmal so richtig losgeht. Beim Mangold geht es jetzt los und ein Ende des enormen Wuchses ist erst beim ersten Frost absehbar…

Mangold, Knollenfenchel, Bohnen und Rote Beete

Mangold, Knollenfenchel, Bohnen und Rote Beete

Auf der linken Seite des Mangolds habe ich dann Anfang Juli als typische Nachkultur Knollenfenchel gepflanzt. Zuvor stand dort der Schnittsalat, der nach dreimal Ernten zäh wurde. Der Fenchel ist bereits angegangen, aber der erste richtige Wachstumsschub lässt noch auf sich warten. Auf der rechten Seite des Mangolds habe ich Buschbohnen ausgesäht, die auch schon ordentlich antreiben. Dort standen vorher Romanasalate. Buschbohnen säe ich ebenso wie Salate oder Kohlrabi in mehreren Sätzen, damit nicht alles gleichzeitig reif wird. Der wahre Vorteil eines Gartens besteht doch in der Erntefrische („aus dem Garten auf den Teller“), wenn ich soviel Bohnen ernte, dass ich sie konservieren muss, habe ich nichts gewonnen!

Auf Beet 2b stehen in der Mitte zwei Sorten Bete (rote Bete und Ringelbete). Eingefasst von zwei Sorten Buschbohnen. Eine altbewährte gelbe Sorte und eine rot gespränkelte, historische Sorte. Von beiden haben wir schon etwa geernet und in einem Salat verarbeitet. Das Rezept dazu folgt noch. Dort, wo eine Bohne nicht aufgegangen ist, habe ich einen Friseesalat gepflanzt, um den Platz zu nutzen.

Bohnen und Rote Beete (sowie ein einsamer Friseesalat)

Bohnen und Rote Bete (sowie ein einsamer Friseesalat)

Beete 3a und 3b

Auf den Beeten 3a und 3b steht die wohl klassischste aller Mischkulturen: Möhren mit Zwiebeln. Gesät hatte ich hier drei verschiedene Mörensorten: ‚Nantaise 2‘, ‚Pariser Markt‘ und ‚Purple Haze‘. ‚Pariser Markt‘, eine sehr frühe Möhre, habe ich schon vollständig vom Beet geräumt. Hierzu wird es noch ein Sortenportrait geben. Der offene Raum wird sobald die Witterung eine Pflanzung ermöglicht (bedecktes Wetter, noch besser Regen) mit vorgezogenen, gemischten Salaten gefüllt.

Möhren, Zwiebeln und Friseesalate Mitte Juli

Möhren, Zwiebeln und Friseesalate Mitte Juli

Die Zwiebeln wachsen für meine Begriffe zu langsam. Es mag zum Teil daran liegen, dass einige von der Zwiebelfliege befallen sind, aber definitiv nicht alle. Ich habe schon diverse ausgebuddelt, um sie als Frühlingszwiebeln zu verwenden, und nur eine Teil war befallen. Wir werden sehen, ob noch ansehnliche Zwiebeln daraus wachsen, andernfalls verwende ich sie alle als Frühlingszwiebeln.

Beete 4a und 4b

Auf Beet 4a hatte ich drei gelbe Zucchinpflanzen gesetzt. Die wuchsen im Mai aufgrund der kalten Witterung fast gar nicht. Inzwischen sind sie allerdings zu waren Monstern herangewachsen und man fragt sich wie jedes Jahr, wer das denn alles Essen soll, obwohl es nur drei Pflanzen sind. Der weisliche Schimmer auf den Blättern ist übrigens (noch) kein Mehltau, sondern ein Sortenmerkmal.

Zucchini Mitte Juli

Zucchini Mitte Juli

 

Zucchini Nahaufnahme Mitte Juli

Zucchini Nahaufnahme Mitte Juli

Unmittelbar hinter den Zucchinipflanzen stehen die Gurken. Die meisten dieser Freilandgurken sind aus der Ukraine und haben sich hinsichtlich Ertrag, Geschmack und Trockentoleranz (ich giesse i. d. R. nicht) gut bewährt. Zwei der Pflanzen stammen aus China, von einem chinesischen Kollegen. Ich bin gespannt in wiefern sich die Pflanzen unterscheiden. Zucchini und Gurkenpflanzen wachsen — auch sehr klassisch — in Mischkultur mit Dill.

Gurken und Dill Mitte Juli

Gurken und Dill Mitte Juli

Auf Beet 4b stehen die Erdbeeren. Von denen habe ich eine Minischüssel Erdbeeren geerntet, der Rest ist aufgrund der Witterung (und der Nichtverwendung von Strohhäckseln, eigene Dummheit!) leider verschimmelt. Die Pflanzen treiben reichlich Ausläufer und machen einen vitalen Eindruck. Ich war kurz versucht wg. der miesen Ernte die Erdbeeren komplett aus dem Garten zu verbannen und Gemüse zu pflanzen, konnte mich aber nochmal durchringen ihnen eine zweite Chance zu geben. Wenn ich im nächsten Jahr nicht reichlist ernte wars das allerdings!

Erdbeeren Mitte Juli

Erdbeeren Mitte Juli

Beete 5a und 5b

Auf einem Teil von Beet 5a stehen ein paar Brokkolipflanzen. Diese wurden nach der Pflanzung durch ein Taubenpärchen arg gebeutelt, so dass ich Schnüre spannen musste, um die Tauben vom Picken an den Pflanzen abzuhalten. Das hat sehr gut funktioniert, dennoch sind sie im Wuchs etwas hinterher. Der Kohl hat bekanntlich viele Feinde. Und so schwirren auch gerne mal an sonnigen Tagen Kohlweißlinge über den Pflanzen, die ihre gelben Eier auf den Blättern ablegen. Die Eier zerreibe ich — sofern ich sie finde — mit den Fingern, um erst gar keine Raupen entstehen zu lassen. Die anderen drei Hauptfeinde: Kohlfliege, Schnecken oder gar die Kohlhernie blieben mir hier zum Glück bislang erspart.

Brokkoli Mitte Juli

Brokkoli Mitte Juli

 

Brokkoli Nahaufnahme Mitte Juli

Brokkoli Nahaufnahme Mitte Juli

Diese Brokkoliesorte treibt einen Haupttrieb und diverse Nebentriebe an denen dann die Brokkoliknospen wachsen. Im Vergleich zum im Supermarkt gekauften Brokkoli ist der Haupttrieb lächerlichst klein. Länger konnte ich die Haupttriebe aber nicht an den Pflanzen belassen, da sie sonst aufgeblüht wären. Zudem habe ich die noch sehr viel kleineren Seitentriebe geerntet. Zusammen reichte das als Beigabe zu einem Kartoffelgratin. Ziemlich viel Flächenverbrauch dafür, aber vielleicht kommt ja noch was nach an Knospen, mal sehen. Lecker war er nämlich und sah auch nach dem blanchieren schön satt grün aus.

Hinter dem Brokkoli stehen die Saatgutträger des Grünkohls und der Petersilie. Hierrauf werde ich in späteren Beiträgen gesondert zurückkommen.

Auf Beet 5b steht der Zwergzuckermais ‚Jade Green‘. Die Pflanzen habe ich mehrmals mit Rasenschnitt und Abfällen vom Unkrautjähten gemulcht, um das Unkraut zu unterdrücken. Das bietet sich beim Mais an, da hier Schnecken unkritisch sind, man gut zwischen die Pflanzen kommt und der Mais lange steht. Salate mulche ich z.B. hingegen nie. Der Mais treibt bereits seine männlichen und weiblichen Blüten aus. Ich bin gespannt was die Ernte bringt.

Mais Mitte Juli

Mais Mitte Juli

Beete 6a und 6b

Vor wenigen Tagen mussten die Kartoffeln endlich aus der Erde. Zum einen waren an vereinzelten Blättern bereits Anzeichen der sehr ansteckenden Krautfäule erkennbar, zum anderen war es ja sehr nass und ich hatte Bedenken, dass die Knollen unter der Erde verfaulen könnten. Zudem brauche ich ja das Beet. Es sollen ja möglichst viele verschiedene Kulturen pro Jahr angebaut werden und die zweite Tracht muss genug Zeit haben, um noch reifen zu können.

Abgeerntetes Kartoffelbeet Mitte Juli

Abgeerntetes Kartoffelbeet Mitte Juli

Als zweite Tracht hatte ich rechtzeitig (Mitte Juni) Grünkohl (2 Reihen ganz rechts) und Winterblumenkohl (eine Reihe, links vom Grünkohl) im abgedeckten Frühbeet eingesät. Beim Winterblumenkohl handelt es sich um eine Blumenkohlsorte, die auf dem Beet überwintern soll und dann im folgenden Frühjahr sehr zeitig einen Blumenkohl ausbilden soll. Ich bin gespannt, da ich diese Sorte noch nicht ausprobiert habe. Sollte das funktionieren, wäre es eine Möglichkeit so einen Teil der Beete über Winter bedeckt zu halten und frühzeitig einen Ertrag zu erzielen. Man darf gespannt sein, ob das funktionieren kann. Zudem sieht man im Frühbeet die Salate (Eichblatt ‚Red salad bowl‘ und Romanasalat ‚Attico‘), die auf den Beeten 3a und 3b auf die abgeernteten Möhren folgen werden.

Frühbeet mit diversen Salaten, Winterblumen- und Grünkohl Mitte Juli

Frühbeet mit diversen Salaten, Winterblumen- und Grünkohl Mitte Juli

Bevor die Kohlpflanzen auf dem ehemaligen Kartoffelbeet eingesetzt werden, werde ich dort den Boden nochmal ordentlich mit der Grabgabel lockern und Hornmehl als Stickstoffquelle einarbeiten. Kohl ist schließlich ein Starkzehrer. Doch bevor die Pflanzen in die Erde kommen, brauchen wir erstmal ein paar Tag Wolken und/oder Regen, damit die frisch eingesetzten Pflanzen nicht schlapp machen.

Spalierobst an der Garage

Zum Spalierobst (2 Apfelbäume) an der Garage ist nicht allzuviel zu sagen. Ich habe den Fruchtbehang ein wenig ausgedünnt, in dem ich immer die kleinsten Äpfel bei örtlich zu dichtem Behang entfernt habe, um den Baum nicht zu überfordern. Letztes Jahr (das erste Jahr nach Pflanzung) hatte ich eine handvoll Äpfel. Das sollten dieses Jahr dann deutlich mehr werden.

Roter Boskoop als Spalier Mitte Juli

Roter Boskoop als Spalier Mitte Juli

Roter Berlepsch als Spalier, Mitte Juli

Roter Berlepsch als Spalier, Mitte Juli

Ein Teil der Früchte zeigt auffällige Verfärbungen (siehe die nächsten drei Bilder) von denen ich keine Ahnung habe, was das wohl sein könnte. Über Kommentare hierzu würde ich mich sehr freuen! Abgesehen davon und ein paar Blattläusen an den Triebspitzen, finde ich die Bäume sehr wüchsig und vital.

Roter Boskoop, Krankheitsbild 1, Mitte Juli

Roter Boskoop, Krankheitsbild 1, Mitte Juli

Roter Boskoop, Krankheitsbild 2, Mitte Juli

Roter Boskoop, Krankheitsbild 2, Mitte Juli

Roter Berlepsch, Krankheitsbild, Mitte Juli

Roter Berlepsch, Krankheitsbild, Mitte Juli

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