Gartenrundgang 2015 — Ein Rückblick Teil 2

Beet 4: Romanasalate, Rote Beete, Petersilie und Mangold

Bunten Mangold hatte ich im Frühbeet vorgezogen und im April ausgepflanzt. Dabei hatte ich darauf geachtet, gelbe, rote und grüne Pflanzen mehr oder weniger im Wechsel einzupflanzen. Bereits bei der kleinsten Pflanze ist der Stiel und die Wurzel bereits in der Farbe der ausgewachsenen Pflanze gefärbt, so dass das sehr leicht möglich ist. Die Petersilienwurzeln und den Romanasalat hatte ich ebenfalls im Frühbeet vorgezogen. Lediglich die rote Beete habe ich vor Ort gesät.

Reihenmischkultur (v. l. n. r.) Romanasalate, Rote Beete, Petersilienwurzeln und Mangold

Reihenmischkultur (v. l. n. r.) Romanasalate, Rote Beete, Petersilienwurzeln und Mangold

Mangold und rote Beete sind wie üblich nicht unterzukriegen und fahren auch mit wenig Mühe und Wasser beträchtliche und verlässliche Ernten ein. Beim Mangold soviel, dass das keine kleine Familie alleine essen kann. Wir hatten schätzungsweise 15 Pflanzen, fünf hätten es auch locker getan. Der Romanasalat ist so schnell in die Blüte gegangen, dass wir nur wenige Exemplare ernten konnten. Diese waren dann aber sehr lecker und knackig. Einen Romanasalat ziehe ich generell einem Kopfsalat vor, weil er knackiger ist als ein Batavia aber gleichzeitig den Geschmack eines Kopfsalates hat. Ein butterzarter frischer Kopfsalat im späten Frühling in ganz einfacher Joghurtsauce ist aber zweifelsohne auch eine Delikatesse, aber ich schweife ab…

Mischkultur (v. l. n. r.): Mangold, Petersilienwurzeln und Rote Beete im Dezember 2015

Mischkultur (v. l. n. r.): Mangold, Petersilienwurzeln und Rote Beete im Dezember 2015

Die letzten rote Beeten stehen auch im Dezember noch auf dem Beet und warten auf ihre Ernte (siehe Bild). Verblieben sind aber nur noch die kleinen Exemplare. Die Petersilienwurzeln waren eher ein Misserfolg, ich würde sie nicht nochmal anbauen. Zwar wuchsen diese nach anfänglicher Langsamkeit (wie es sich für Mitglieder aus der Familie der Doldenblütler so gehört) zügig weiter und tun es auch in diesem warmen Winter noch. Aber die Wurzeln wurden trotz nur sehr weniger Steine im Boden so beinig, dass man sie nur schwer verwerten kann. Zudem hat mich das Aroma dieser Sorte nicht sehr überzeugt und sie sind generell nicht so vielfältig in der Küche einsetzbar. Die Tatsache, dass sie viele Einzelwurzeln und nicht eine einzige starke ausbildeten schiebe ich darauf, dass ich sie vorgezogen habe, was eher untypisch ist. Möhren zieht ja auch kein Mensch vor 😉

Beet 5: Kartoffeln, Zuckermais und Grünkohl

Beet 5 wurde nicht in Reihenmischkultur angelegt, und das hatte gute Gründe. Die Reihenmischkultur hat viele Vorteile, auf die ich sicher noch zu schreiben komme, aber wenn es darum geht Mais anzupflanzen, sollte man dies in einem „Block“ tun. Das liegt einfach daran, dass Mais durch Wind bestäubt wird. Und die Bestäubung ist beim Mais erforderlich, um essbare Früchte zu bekommen (anders als zum Beispiel beim Mangold, der zwar auch durch Wind bestäubt wird, der aber vor der Ausbildung der Blüten geerntet wird). Andernfalls hat man Maiskolben ohne oder nur mit vereinzelten Körnern. Diese Befruchtung kann beim Anbau in der Reihe nicht hinreichend erfolgen, da dabei zu viele Pollen die Staubfäden verfehlen würden. Ein Anbau „im Block“ ist hier also praktisch Pflicht. Kartoffeln wiederum werden — zumindest bei uns — in größeren Mengen gegessen, da sie lagerfähig und in der Küche sehr vielseitig zu verwenden sind. Deshalb bietet es sich an, bei Kartoffeln keine Reihenkultur anzulegen, sondern ein eigenes Beet.

Den (Zwerg-)Zuckermais der Sorte ‚Jade Green‘ hatte ich im Frühbeet vorgezogen und ihn Mitte Mai ausgepflanzt. Der wucherte dann den Sommer über wie wild. Trotz Trockenheit hat der nicht einen Tropfen Wasser aus der Gieskanne gesehen. Die Kartoffeln der Sorte ‚Annabelle‘ hatte ich hell und kühl vorgekeimt und im April gepflanzt. Die Kartoffeln konnte ich dann Anfang Juli ernten (etwas eher wäre vermutlich auch ok gewesen).

Zwergzuckermais 'Jade Green'

Zwergzuckermais ‚Jade Green‘

Der Mais war Anfang September erntereif. Diese Sorte ist zwar sehr klein, sie bildet aber gerne fünf bis sieben der kleinen Kolben an der verzweigten Pflanze aus. Die Kolben sind nicht nur schön anzusehen, sie schmecken auch — rechtzeitige Ernte vorausgesetzt — schön süß und aromatisch, kein Vergleich zu gekaufter Ware.

Zwergzuckermais 'Jade Green' in Genussreife (Milchreife) Anfang September 2015

Zwergzuckermais ‚Jade Green‘ in Genussreife (Milchreife) Anfang September 2015

Den Grünkohl hatte ich Ende Mai dicht an dicht in einem anderen Beet ausgesät. Da es sich um Saatgut eines Bekannten handelte, der keine Selektion des Saatgutträger betreibt, war das Erscheinungsbild entsprechend inhomogen. Beim Grünkohl zeigte sich das augenscheinlich durch Pflanzen mit gekrausten (so wie es sein sollte) und glatten Blättern. Ebenfalls traten Pflanzen auf, die wie Rosenkohl kleine Rosetten in den Blattachseln ausbildeten oder Pflanzen mit dicken roten Stängeln und eher wenigen Blättern etc. Ich bin mir nichtmal sicher, ob hier nicht durch ungewollte Kreuzung tatsächlich eine andere Kohlsorte mit drin war.

Grünkohljungpflanzen in Dichtsaat zur Vorzucht

Grünkohljungpflanzen in Dichtsaat zur Vorzucht

Da ich auf einen einheitlichen Grünkohl zur Saatgutvermehrung selektieren wollte, hatte ich von den Jungpflanzen nur diejenigen verpflanzt, die einen kräftigen Wuchs, einen grünen Stängel und gekrauste Blätter aufwiesen. Den Grünkohl hatte ich dann in drei Reihen auf dem 1,2 m breiten Beet gepflanzt, was sich als relativ eng aber hinreichend erwiesen hat. Den Grünkohl haben wir inzwischen geerntet und erfolgsversprechende Saatgutträger ausgewählt, mehr dazu in einem späteren Beitrag.

Grünkohl, Dezember 2015

Grünkohl, Dezember 2015

 

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